Gruppendynamik

Die Dynamik in der Familie, in der Gruppe und am Arbeitsplatz von Marie-Luise Kreisz

Sobald wir in einer Gruppe von mehreren Personen sind, verändert sich der gegenseitige Einfluss der Gruppenmitglieder untereinander. Dabei ist es ein großer Unterschied, ob wir uns in einer Kleingruppe oder einer größeren Gruppe von Menschen befinden. Jeder Mensch, der Teil einer Gruppe ist, bringt sich mit seinen Eigenschaften ein, kraft seiner aurischen Anlagen, die er während der Zeit des Miteinanders beziehungsweise des Arbeitsprozesses der Gemeinschaft zur Verfügung stellt.

 Sobald Sie in einer Gruppe von drei bis fünf Personen sind, entwickelt sich eine eigene Dynamik: Sie befinden sich in einem sogenannten „Penta“. Ein Penta kann zum Beispiel eine Familie sein, eine Abteilung in einem Unternehmen, ein kleiner Betrieb, ein Arbeitskreis oder eine Interessensgruppe.

Die Mitglieder eines Pentas wirken auf eine ganz spezifische Art und Weise aufeinander ein, so dass jeder eine oder mehrere Rollen im Gruppenprozess übernimmt entsprechend seiner individuellen Anlagen. Es gibt Pentas, die gut harmonieren und Pentas, die Schwierigkeiten haben. Problematisch wird es, wenn zu viele Aufgabenfelder innerhalb eines Pentas unbesetzt bleiben, weil keiner im Penta die fehlenden Talente mitbringt oder wenn eine Handvoll Bereiche von mehreren Mitgliedern gleichzeitig abgedeckt sind, weil mehrere dieselben Potentiale besitzen.

Treffen wir auf eine Großgruppe von maximal 16 Personen (15 + 1 Anführer), handelt es sich um ein sogenanntes „Wa“. „Wa‘s“ finden wir zum Beispiel in größeren Betrieben, in Schulklassen, in Ausbildungsgruppen und Vereinen. In dieser Gruppierung sind wieder andere Eigenschaften gefordert als im Penta.

Dass ein Betrieb erfolgreich ist, hängt davon ab, ob alle wichtigen Aufgabenbereiche von der Mitarbeiterschaft  besetzt, aber nicht überbesetzt sind. Befinden sich beispielsweise in einer Abteilung zwei Chefs – oder gar keiner mit Chef-Qualitäten, wird in beiden Fällen keine produktive Arbeit geleistet werden können, so sehr sich die einzelnen Mitarbeiter auch bemühen mögen.

Es gibt natürlich große Unterschiede von Mensch zu Mensch. Manche Menschen sind am effektivsten, wenn sie alleine arbeiten, andere entfalten ihre Talente optimal zu zweit oder in der Kleingruppe, also im Penta, wieder andere laufen in der Großgruppe, also im Wa zur Hochform auf. Es hängt immer von den individuellen Anlagen ab.

In der „Familien-Analyse“ ( drei bis fünf Personen) und in der Business-Analyse („BG5-Analyse“ ) des Human Design kann diese Thematik transparent gemacht werden.