Eines meiner Lieblings- und Spezialthemen im HDS ist die Business Anwendung. Für Human Design Analytiker ein ganz fortgeschrittener Teil der sehr umfangreichen Ausbildung, für unsere Kunden aber oft ein wunderbarer erster Schritt in der Auseinandersetzung mit diesem faszinierenden System.
Ein Teil der Business Anwendung wird BG5 genannt – Base Group 5 – und analysiert die materielle Veranlagung eines Individuums und/oder einer Gruppe. Und JEDER Mensch hat materielle Veranlagungen bzw. eine für ihn korrekte Weise sich um Arbeit und Geld zu kümmern. Der Name BG5 bezieht sich auf den eigentlichen Ursprung jeder Produktivität: die Familie, die Kerngruppe und Ausgangsbasis einer Gesellschaft. Ein Mensch alleine oder zwei Menschen gemeinsam können sich noch recht individuell und außerhalb von Standards bewegen. Sobald jedoch aus zwei drei werden (in einer Familie also, wenn ein Kind dazu kommt!) verändert sich die Energie total: aus einem oder zwei Individuen wird eine Gruppe! (In BG5 geht es um Gruppen von 3-6 Personen, für größere Gruppen gibt es wieder andere Werkzeuge).
In einer Gruppe herrschen völlig andere Regeln und Gesetze, viele individuelle Eigenschaften verlieren an Bedeutung, das Grundthema wird auf einmal: materieller Erfolg. Und der Begriff ‚materiell’ ist hier natürlich sehr weit gefasst: Geld, Ressourcen, Wissen, Fähigkeiten etc. – das alles gehört mit dazu.
Ein ‚Dream-Team’ aus den besten Sportlern der Welt ist mit großer Sicherheit keine besonders gute Mannschaft, persönliche Eigenschaften ‚passen’ nur sehr bedingt in ein Team. Um als Ganzes erfolgreich zu sein, müssen die Einzelteile zueinander passen, muss eine gemeinsame Ausrichtung entstehen – außerhalb von persönlicher Vorliebe und Befindlichkeit.
Unsere bisherigen Erfahrungen mit Business-Analysen zeigen, dass nur ungefähr 20% der Menschen in eine Gruppe passen. Und ‚passen’ bedeutet im HDS eine ganz konkrete, genetische Prädisposition – nicht, was man meint zu sein oder was man gerne hätte!
Das alleine ist schon ein wertvoller Hinweis darauf, wie ‚krank’ unsere Arbeitswelt ist – denn es arbeiten ganz offensichtlich weit mehr als 20% der Menschen in Gruppen irgendeiner Art – entgegen ihrer Veranlagung! Dass das Ergebnis dann Frustration über und in der Arbeit und selbstverständlich auch ein entsprechend schlechteres ‚Endprodukt’ ist, verwundert sicher nicht.
Hier nun ein kleiner Einblick in die Grundpfeiler und den Ablauf in einem ‚funktionalen’ Team, die als Einzelaspekte der jeweiligen Mitarbeiter zusammenkommen müssen:
Es beginnt an 2 Startpunkten:
- Einerseits Anziehung, Attraktion
Dies ist der logische Anfang von verlässlicher innerer Struktur, hier werden Abläufe, Timing, Verträge und z.B. technische Voraussetzungen geregelt.
Wenn diese Eigenschaften vorhanden sind, ist die Gruppe (von außen) interessant, Mitarbeiterfluktuation kein Thema und der tägliche Ablauf und Umgang miteinander geregelt. - Andererseits Stabilisierung
Dies ist der Beginn eines harmonischen Miteinanders, mit dieser Eigenschaft wird aus einzelnen Mitarbeitern und Individuen eine Gruppe mit ‚Wir’ Gefühl: Corporate Identity und Identifikation mit der Gruppe und ihrem Ziel.
Diese beiden Ausgangselemente fließen in einen zentralen, materiellen Bereich ein, in dem die Summe aller Kräfte und Ressourcen gebündelt wird.
Wenn diese Eigenschaften nicht vorhanden sind, blickt man auf ein praktisch ‚todgeweihtes’ Team: zuwenig Geld, keine Kraft, nicht die nötigen Fähigkeiten und Fertigkeiten… Arbeit als Last und Mühsal!
Wenn diese Basis vollständig vorhanden ist, führt sie nahtlos zur generellen Ausrichtung. Dann hat dieses Team eine Vision und ein gemeinsames Ziel UND auch die nötige Kraft, um dieses Ziel zu erreichen.
Dies sind die Aspekte, die den energetischen Unterbau einer Gruppe in allen Details beschreiben und die in jedem Menschen vorhanden sein können.
Weitere Aspekte zeigen dann den Überbau, die Umsetzung und Präsentation des Gruppenthemas – sei es nun ein Produkt oder eine Dienstleistung etc.
Umsetzung der Vision ist hier die Basis, und wird in 3 verschiedene Bereiche aufgeteilt:
in die wiederum logische Auseinandersetzung mit Details, Mustern und deren (technische) Präsentation. Hier wird z.B. ein konkreter Businessplan erstellt.
in die erfahrungsorientierte Dokumentation und Aufzeichnung der Abläufe und Hintergründe. Hier kommt z.B. die Buchhaltungssoftware zum Einsatz.
in Werbung und Marketing. Hier wird das ‚Produkt’ der Gruppe in den schönsten Farben beschrieben und veröffentlicht. Hier wird letztendlich verkauft und verdient.
Das Zusammenspiel all dieser Einzelteile ist notwendig, ein erfolgreiches Team muss alle Aspekte besitzen. Fehlt auch nur ein einziges Teilchen, wird unverhältnismäßig viel Kraft verpulvert und verschwendet, ohne dass der ‚Dammbruch’ letzten Endes vermieden werden könnte.
Business Engineering im Human Design hat immer mehrere Möglichkeiten. Wenn die ‚passenden’ Menschen verfügbar sind, kann ein funktionales Team zusammengestellt werden, in dem sich alle wohlfühlen, in dem Arbeit Freude macht und Erfüllung bringt und das – natürlich! – auch praktisch und materiell erfolgreich ist.
DAS wäre der ‚Job’, zu dem man sich nicht jeden morgen widerwillig hinschleppen muss und wo nicht spätestens donnerstags sehnsüchtig aufs Wochenende geschielt wird.
Leider ein sehr seltenes Phänomen in unserer Arbeitswelt!
Wenn keine ‚Teammenschen’ verfügbar sind – was eben in ca. 80% der Fall ist – kann das Human Design System die anderen Varianten eines korrekten Arbeitsumfelds aufzeigen: manche Menschen sind fürs alleine arbeiten geschaffen, andere laufen zu zweit zu ihrer Höchstform auf, wieder andere sind die geborenen Netzwerker. Und neben den ‚Kleingruppenwesen’ gibt es durchaus auch Menschen, die in einer großen Gruppe am besten aufgehoben sind.
Ein Großraumbüro mag dem einen – völlig zurecht – als Katastrophe erscheinen, für den anderen ist es – ebenso völlig zurecht – der ideale Arbeitsplatz.
Wir sind auf allen Ebenen verschieden, und sehr oft ist es sehr schwer Veranlagung und Konditionierung auseinander zu halten.
Es gibt kaum eine Form der Ausbildung, in der Kinder und Jugendliche nicht in Gruppen zusammengefasst werden. Das hat Vorteile und Nachteile, es ist für manche herrlich, für andere schrecklich, in jedem Fall lässt es aber kaum Platz für Erkenntnis und Entwicklung individueller Fähigkeiten und Eigenarten. Nur weil wir vom Kindergarten an Teil verschiedenster Gruppen waren, heißt das noch lange nicht, dass wir so auch unsere persönliche Erfüllung finden können.
In einer Gruppe ist es schwer bis unmöglich zu erkennen, wofür man denn nun wirklich am besten geeignet ist. Braves Stimmvieh, ruhige Steuerzahler oder gläubige Anhänger sind daher meist nur in Großauflage möglich. Es gab bisher wenige Möglichkeiten, rasch und einfach zum eigenen inneren Kern vorzudringen. Wir beschreiben das Human Design System mit einem kleinen Augenzwinkern gerne so: Wir sitzen in unserem Körper wie in einer Box, die Gebrauchsanleitung klebt aber leider nur außen dran!
Wie schön, dass man nun einen Blick darauf werfen kann!