Partnerschaften

Human Design und Partnerschaft von Marie-Luise Kreisz

Human Design kann nicht die Frage beantworten, ob eine Beziehung gut oder schlecht ist, denn das Grundprinzip der Welt heißt Dualität. Auch kann Human Design keine Antwort darauf geben, ob eine Beziehung gelebt oder beendet werden sollte. Human Design kann lediglich aufzeigen, wie eine Beziehung aufgebaut und strukturiert ist und was energetisch vorhanden ist. Hier ist Human Design eine große Hilfe, um zu verstehen, woraus Konflikte in einer Partnerschaft resultieren und welche Lösungswege sich auftun. Grundsätzlich gilt: Jeder Partner ist, wie er ist und damit unveränderbar. Der andere muss so akzeptiert werden, wie er ist.

Von zentraler Bedeutung ist hier unter anderem die Frage, wie die offenen und die definierten Zentren bei beiden Partnern verteilt sind, wie ich im Folgenden an einem Beispiel darlegen möchte: Gesetzt der Fall, es treffen sich zwei Menschen. Der eine hat ein Zentrum definiert, nehmen wir an das Herz- Zentrum, also die Willenskraft, und der andere ist dort offen, dann finden das beide ausgesprochen anziehend nach dem Sprichwort: „Gegensätze ziehen sich an.“

Ist derjenige mit der nicht angelegten Willenskraft in der Aura des willensdefinierten Menschen, spürt er plötzlich Willensstärke in sich, so dass er sich durchsetzen und Ziele leichter realisieren kann als sonst. Erfreulich für ihn!

Bewegt sich der willensoffene Mensch viel in der Aura des definierten, kann er lernen, wie es funktioniert, in der materiellen Welt erfolgreich zu sein.

Weil das offene Zentrum jedoch gerne übertreibt, kann der Mensch mit dem offenen Ego den Menschen mit dem definierten mit Hilfe der „geliehenen“ Willensstärke überrennen, so dass er ein dickeres Ego an den Tag legt als der mit dem angelegten Herz-Zentrum, was natürlich nicht echt, sondern aufgesetzt ist. Dem willensdefinierten Menschen kann dieses Verhalten mit der Zeit auf die Nerven gehen.

Da der Willensstarke diese Kraft wirklich besitzt, ist eine andere Möglichkeit genauso denkbar: Der Willensstarke zwingt dem Willensoffenen seinen Willen auf, und dann fühlt sich der Willensoffene dominiert und gegängelt.

Diese Vorgänge geschehen automatisch, weil sie in unserer Körperchemie als soziale Wesen begründet sind. Sie können diesem Mechanismus nicht entgegen steuern. Lediglich beobachten können Sie und sich darüber amüsieren mit der Zeit.

Szenenwechsel: Zwei Menschen begegnen sich und beide haben dasselbe Zentrum angelegt. Nehmen wir wieder das Beispiel des Herz-Zentrums, und gehen von dem Fall aus, dass beide über eine angelegte Willenskraft verfügen. Diese Konstellation hat zur Folge, dass die Partner sich aufeinander verlassen und Pläne gemeinsam durchziehen können. Die beiden sind hier gleich veranlagt, und es bestätigt sich das Sprichwort: „Gleich und Gleich gesellt sich gern.“ Das ist immer ein Stabilitätsfaktor in einer Partnerschaft.

 

Je unterschiedlicher die Eigenschaften zweier Menschen sind, desto anziehender finden sich die beiden, ganz besonders am Anfang einer Beziehung.

Wer freut sich darüber am meisten? Die Gene! Denn je unterschiedlicher der Gen-Pool zweier Menschen ist, umso gesünder, intelligenter und hübscher wird die Nachkommenschaft. Die Gene haben das Ziel, nicht auszusterben. Sie sind eine blinde Kraft und kümmern sich nicht darum, ob ein Paar glücklich ist oder nicht. Sobald „Liebe auf den ersten Blick“ im Spiel ist,

können wir ziemlich sicher sein, dass es sich um zwei sehr verschiedene Menschen handelt.

Seien Sie mir bitte nicht böse, wenn ich die erotische Liebe entromantisiere!

Ist sich ein Paar in seinen Anlagen ähnlich, dann spricht man im Human Design von „Gefährtenschaft“.  Die beiden tun sich leicht, eine erfüllende und harmonische Partnerschaft zu leben. Dieser Beziehung kann es jedoch an prickelnder Erotik fehlen.

Dass die „Liebe auf den ersten Blick“ nicht immer in einer lebenslangen Beziehung endet, bestätigt sich in den vielen Trennungen. Allzu oft wird die „große Liebe“ geehelicht, die oft bald schon vor dem Scheidungsrichter ihr Ende findet.

 

Im besten Fall haben Sie also einen Partner, mit dem es sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten gibt. Hier bleibt die Beziehung spannend, und es besteht gleichzeitig eine stabile Grundlage für ein produktives und erfüllendes Miteinander.

In der Human Design Partnerschafts-Analyse kann die Mechanik einer Partnerschaft anschaulich und nachvollziehbar aufgezeigt werden.